Analyse institutioneller Stärken und Schwächen durch Anwendung qualitativer Methoden: Ein Erfahrungsbericht am Beispiel des Vereins congrav new sports e.V.

Sebastian Rhein; Katharina Friederike  Sträter

doi:10.53205/qualmet.v1i1.10

Autor/innen

Sebastian Rhein Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg https://orcid.org/0000-0001-6923-7215
Katharina Friederike Sträter Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg https://orcid.org/0000-0001-6894-7741

DOI:

https://doi.org/10.53205/qualmet.v1i1.10

Schlagworte:

GABEK®, Nonprofit-Organisationen, Vereine, Wachstumsprozess

Abstract

Nonprofit-Organisationen, darunter Vereine, durchlaufen ebenso wie gewinnorientiert arbeitende Unternehmen Wachstumsprozesse, welche in der Regel mit großen Herausforderungen einhergehen. Während wachstumsassoziierte Herausforderungen für den Bereich profitorientierter Organisationen jedoch breit erforscht und anhand von Fallbeispielen sowohl dokumentiert als auch analysiert sind, gibt es bisher kaum Forschung, welche sich mit Wachstumsprozessen von Vereinen auseinandersetzt und deren institutionellen Besonderheiten Rechnung trägt. Die vorliegende Fallstudie leistet einen initialen Beitrag, diese Lücke zu schließen. Am Beispiel des congrav new sports e.V. aus Halle (Saale) werden auf der Grundlage qualitativer Interviews und unter Anwendung der Methode GABEK® Hürden identifiziert und analysiert, die ein im Wachstum befindlicher Verein überwinden muss. Auf inhaltlicher Ebene kann gezeigt werden, dass der betrachtete Verein vor nahezu denselben organisationalen Herausforderungen steht, denen auch Wirtschaftsunternehmen im Zuge initialen Wachstums begegnen: So müssen unter anderem Organisations- und Kommunikationsstrukturen adaptiert und eine zunehmende Anzahl an Mitarbeitenden geführt werden. Daneben sind jedoch vereinsspezifische Besonderheiten auszumachen, die im Spannungsfeld zwischen Vereinszweck, Vereinstradition und der Finanzierungsstruktur zu verorten sind und die per se vorhandenen Probleme des Wachstums verstärken und die Lösungsfindung erschweren können. Auf methodischer Ebene wird deutlich, dass die Erhebung und Auswertung qualitativer (Interview-)Daten zur Analyse institutioneller Stärken und Schwächen einen hohen Mehrwert generiert und geeignet ist, bottom-up-gedachte Analyseprozesse in Organisationen sinnvoll zu unterstützen.

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