Schlüsselthemen der Sozialpolitik
Die Sicht von Stakeholdern und ihre Berücksichtigung in der Sozialplanung
Schlagworte:
Qualitative Inhaltsanalyse, Integrierte Sozialplanung, Sozialpolitik, Sozialmanagement, Wohnen, Fachkräfte, Netzwerke, Dritter SektorAbstract
Im Rahmen der Erarbeitung des kürzlich erschienenen Landessozialplans 2030 der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol (Italien) wurden gemäß eines partizipativen Ansatzes in der Sozialpolitik fünf Onlinebefragungen zu unterschiedlichen Schwerpunktbereichen bzw. mit verschiedenen Zielgruppen durchgeführt. Ausgehend von den offenen Antworten von Fach- und Führungskräften im Sozialbereich, Freiwilligen, Betroffenen und deren Angehörigen wurden vier übergreifende Schlüsselthemen für die Sozialpolitik identifiziert: Wohnen, Fachkräfte und Ausbildung, Netzwerk- und Zusammenarbeit sowie Dritter Sektor.
Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, die von den Befragten vorgeschlagenen Maßnahmen mit den geplanten Maßnahmen der Autonomen Provinz Bozen zu vergleichen, um die Auswirkungen einer partizipativen Stakeholdereinbeziehung in die tatsächliche lokale strategische Sozialplanung zu bestimmen. Mit Hilfe der qualitativen Inhaltsanalyse wurden die Herausforderungen und Lösungsansätze innerhalb der Schlüsselthemen aus Sicht der Stakeholder identifiziert und dann zu den im Landessozialplan 2030 genannten Maßnahmen in Beziehung gesetzt.
Die Ergebnisse zeigen, dass die von den Befragten vorgeschlagenen Maßnahmen in der strategischen Sozialplanung zum größten Teil berücksichtigt wurden. Als übergreifende Handlungsmaximen können die Berücksichtigung des individuellen Wohlbefindens und der Bedürfnisse des / der Einzelnen sowie die flexible Anpassung der Dienstleistungen bei Bedarf genannt werden. Was die Gestaltung und Erbringung der Dienstleistungen betrifft, so sind vor allem die Einbeziehung aller gesellschaftlichen Gruppen, Aufwertung und Wertschätzung aller Stakeholder und ihr verstärkter Einbezug in Netzwerke und Zusammenarbeit zentrale Forderungen bzw. strategische Vorhaben.
Insgesamt folgt die aktuelle Sozialplanung Südtirols also im Großen und Ganzen den Forderungen und Anregungen, die sich durch den partizipativen Ansatz ergaben. Die Umsetzung in ein ebenso partizipatives Sozialmanagement ist nun in den nächsten Jahren konsequent zu gewährleisten.
Downloads
Downloads
Veröffentlicht
Zitationsvorschlag
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Copyright (c) 2024 Veronica Moscon, Ines Simbrig, Josef Bernhart, Peter Decarli, Kurt Promberger
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.
Beiträge dises Journals stehen unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.